Geschichte:

Die "Stemmführung nach Brunkow" ist eine ganzkörperliche Therapieform, die von der Krankengymnastin Roswitha Brunkow im Zeitraum von 1965 bis 1975 entwickelt wurde.

Die Entdeckung dieser Technik stand im direkten Zusammenhang mit einem Unfall, der sie für wenige Monate an den Rollstuhl fesselte. Nach ihrer Genesung begann sie mit der Forschung an dieser Behandlungsmethode. Die Arbeitsgemeinschaft Brunkow entwickelt diese Therapie bis heute weiter.

Methode:

Durch gezielte Reize werden Spannungen ganzer Muskelgruppen im Sinne einer tatsächlichen oder imaginären Stützaktivität aufgebaut.

Diese Muskelgruppen arbeiten ausgehend von Händen und Füßen in "Ketten" zusammen, die diagonal über den ganzen Körper verlaufen und dadurch eine unwillkürliche Rumpfaufrichtung auslösen. Die bei der Behandlung auftretende Muskelspannung wird im Gehirn unterbewußt sehr schnell aufgenommen und kann so jederzeit zur Hilfe im Alltag - über die Therapie hinaus - reproduziert werden.

Ziel:

Durch die Ansprache und statische Aktivität der aufrichtenden und stabilisierenden Muskulatur soll eine verbesserte Aufrichtung des Körpers und ein rationellerer Einsatz der Muskulatur für die dreidimensionale Bewegung im Raum erreicht werden. Eine verbesserte Statik zieht eine verbesserte Dynamik nach sich.

Grundlage der Brunkow-Therapie ist die Bewegungsentwicklung des Säuglings im ersten Lebensjahr, in dem er beginnt, sich durch Stützen (Stemmen) gegen die Schwerkraft aufzurichten. Die bei der Therapie eingenommenen Ausgangsstellungen orientieren sich an diesen frühkindlichen Bewegungsabläufen.

Diese Methode lässt sich mit anderen Therapiekonzepten hervorragend variieren und kombinieren und wird bei neurologischen, orthopädischen und chirurgischen Krankheitsbildern erfolgreich eingesetzt.